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Charaktere erschaffen: Mit Kontrastcharakteren arbeiten

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Du willst Charaktere erschaffen, die im Gedächtnis bleiben? Schon mal von Konstrastcharakteren gehört? Nein? Oh, mein Freund, dann wird es aber Zeit. Ich bin mir sicher, das Konzept kommt dir bekannt vor, wenn ich erst mal beginne es zu erklären.

Was sind Kontrastcharaktere?

Wie der Name schon sagt, sind Kontrastcharaktere Figuren, die einen Kontrast bilden, meist zum Protagonisten.

Ist dein Protagonist beispielsweise ein ziemlich schlauer Kerl, wäre sein passender Kontrastcharakter wahrscheinlich ein Freund mit viel Einfühlungsvermögen und Intuition, doch wenig akademischem Wissen. Das street-smart zum book-smart. Beispiel: Sherlock Holmes und Watson.

Oder deine Protagonistin ein Kämpfer und Macher. Dann hat sie wahrscheinlich eine Freundin, die mit Problemen eher suptil umgehen kann, sich einschleicht und versteckt. Wie zum Beispiel Katniss und Peeta aus Die Tribute von Panem.

Das Prinzip funktioniert übrigens auch bei Dreier-Gespannen. Bestes Beispiel: Harry Potter. Harry ist der Protagonist und Macher, sozusagen die ausführende Gewalt. Im Kontrast dazu stehen Ron, der Emotionale, und Hermine, die mit dem Wissen. Auch Ron und Hermine stellen in dieser Zusammenstellung einen Kontrast zueinander dar, was das Ganze noch besser macht.

Jetzt weißt du, was ich mit Kontrastcharakteren meine, nicht wahr? Und willst deine eigenen Charaktere erschaffen? Doch…

Wofür braucht man Kontrastcharaktere?

Wie mit so vielen Dingen im Leben und in der Welt der Kreativen braucht man das nicht wirklich. Aber Kontrastcharaktere sind ein verdammt gutes Mittel, um dein Buch noch besser zu machen und die Spannung zu vertiefen.

Und auch wenn es Kontrastcharaktere heißt, sind diese Figuren doch die ideale Ergänzung zueinander. Was bedeutet, dass sie beinahe alles schaffen können, solange sie zusammen bleiben.

Die Schwächen des Einen werden also von dem Anderen ausgeglichen, was für eine gewisse Harmonie sorgt, solange die Figuren sich gut miteinander verstehen.

Sollte es jedoch mal Streit geben, können diese Kontraste für große Spannungen sorgen, vielleicht sogar der Ursprung des Streits sein.

Ohne seinen Partner findet der Prota sich plötzlich in Situationen wieder, die er nicht allein bewältigen kann oder die ihn an seine Grenzen treiben. So lernen die Figuren schlussendlich voneinander und miteinander. Trotz (oder dank?) konträrer Eigenschaften komplimentieren sie sich gegenseitig.

Süß, nicht?

Wie kann man solche Charaktere erschaffen?

Ich will ehrlich zu dir sein. Ich habe einen Kontrastcharakter zum Protagonisten meines derzeitigen Werkes Chaperone erstellt, ohne mir dessen bewusst zu sein.

Erst, als ich intensiver über diesen Artikel und das Thema nachdachte, ist es mir aufgefallen.

Meine Protagonistin Lenka ist eine ziemlich mürrische Persönlichkeit, die keine Hilfe annehmen möchte und anderen Leuten gernell misstraut. Ihre Schwester Meike dagegen ist ein Mensch, der in jeder Person etwas Liebenswertes findet. Sie liebt, wo Lenka hasst.

Der Kontrast könnte nicht krasser sein und es wundert mich im Nachhinein selber, dass ich das nicht gesehen habe.

Trotzdem funktioniert die Kontrastcharaktersache bei den beiden wunderbar.

Wieso?

Weil ich Meikes Charakter erschaffen habe, wie jeden anderen meiner Charaktere auch.

Davon ausgehend, dass diese pauschale Aussage dir jetzt nicht weiterhilft, hier kommt ein kleiner Leitfaden.

Leitfaden zum Erschaffen von Kontrastcharakteren

Erstens: Es beginnt beim Protagonisten (oder der Person, zu der du einen Kontrast erstellen willst). Schau dir genau an, welche Eigenschaften er/sie aufweist, welche Stärken und Schwächen er/sie hat. Vielleicht gibt es auch ein zentrales Thema in deinem Buch, das du von zwei (oder drei) Seiten beleuchten willst.

Zweitens: Lege dich auf die Eigenschaft fest, die den Kontrast bilden soll. Stell dir dazu die Frage: Zu welcher Eigenschaft des Protas lässt sich am besten ein Gegenteil finden? Welches Thema will ich behandeln. Bedenke dabei, welche Art von Geschichte du schreiben willst und welche Wandlung (Arc) dein Protagonist dabei durchlaufen soll.

Drittens: Nun kannst du um diese Eigenschaft einen Charakter erschaffen, wie du es normalerweise auch tun würdest. Hier findest du eine Anleitung, wie du Nebencharktere entwickeln kannst.

Hinweise:

Du kannst auch mehrere Kontrastcharaktere erstellen. Wenn du mehrere Themen in deinem Buch beleuchten willst, kannst du für jedes Thema einen Charakter mit entsprechenden Eigenschaften erstellen.

Manchmal reicht es jedoch auch, einen bereits bestehenden Charakter mit einer starken Meinung auszustatten, die beim fraglichen Thema von der Meinung des Protagonisten abweicht.

Pass außerdem darauf auf, dass die Figur nicht zur Parodie wird. Die konträre Eigenschaft sollte nicht das Einzige sein, was die Figur ausmacht. Sie mag vielleicht herausragendste Eigenschaft sein, aber nicht die Einzige.

Behalte dabei ebenfalls im Hinterkopf, dass sie ein eigenes Leben hat – vor, während und nachdem sie den Protagonisten getroffen hat.

Wie jeder andere Mensch auch sollte die Kontrastfigur Familie haben und Freunde, Bekannte und Beziehungen von Außerhalb (es sollte also jemand sein, der nichts mit dem Protagonisten zu tun hat). Die Figur sollte Hobbys haben, mit denen der Prota nichts zu tun hat.

Kurz gesagt: Auch wenn es ein Kontrastcharakter ist, sollte die Figur eigenständig sein.

Fazit

Wenn man es richtig angeht, können Kontrastcharaktere eine unglaubliche Bereicherung für deine Geschichte darstellen. Sie können einem gewissen Thema Tiefe verliehen und dabei helfen, beide Seiten zu sehen.

Kontrastcharaktere sind Quellen für Spannung und Harmonie. Sie sind oftmals bei den Lesern sehr beliebt, da sie oftmals eigen sind und im Gegensatz zum Protagonisten keiner möglichst breiten Masse gefallen müssen.

Nutzt du Kontrastkaraktere in deinen Büchern (bewusst oder unbewusst)? Welche Pärchen oder Trios aus deinen Lieblingsbüchern fallen dir noch ein?

Lass es mich in den Kommentaren wissen!

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