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Was hält dich vom Schreiben ab?

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Du hast diesen Traum vom Schreiben, doch irgendwie findest du immer einen Grund, es nicht zu tun. Die Muse fehlt, die Zeit fehlt, die Lust fehlt. 

Dabei hast du das Talent, du hast die Liebe zu den Worten, zu Geschichten. Warum also will es VERDAMMT NOCH MAL nicht klappen? 

Ich verrat‘s dir gern, mein Freund. Du hast wahrscheinlich eines oder mehrere von folgenden 8 Problemen, die jedem Autor im Laufe seiner Karriere mal den Weg versperren — in Form einer Schreibblockade.

1) Die Geschichte, die du schreiben willst, passt nicht zu dir

Sie passt nicht zu dir oder zu deinen Wünschen. Vielleicht hast du auch noch nicht das richtige Genre für dich gefunden. 

Auch wenn du mit Vorliebe vielleicht Fantasy liest, muss es dir beim Schreiben nicht liegen. Und wenn du als Selfpublisher erfolgreich sein willst, lohnt es sich für dich vielleicht eher, eine längere Reihe aus kürzeren Bücher zu schreiben als diese Trilogie mit den 1500 Seiten pro Buch. 

Abhängig davon, welche Pläne du für deine Zukunft und die Veröffentlichung deiner Werke hast, solltest du deine Bücher daran anpassen. 

Auch wenn du deine Geschichte liebst und sie theoretisch in deine Zukunft passt, kann es passieren, dass sie derzeit einfach nicht in dein jetziges Leben passt.  

Bist du zum Beispiel gerade in einer schwierigen Situation, die dich emotional sehr auslaugt, kann es dir evl. Schwer fallen, eine luftig leichte Sommerromanze zu schreiben.

Oder du beginnst gerade einen sehr stressigen, neuen Job und hast vielleicht gerade wenig Nerven für die Problemchen und Launen deiner jugendlichen Protagonistin.

Damit will ich nicht sagen, dass du wegen einer Laune ganze Projekte abbrechen solltest. Entweder findest du eine Möglichkeit, dein persönliches Leben (und deine eigenen Gefühle) während der Schreibzeit komplett außen vor zu lassen.

Oder du musst eine Pause in Erwägung ziehen, in der du dich vorerst um andere Projekte kümmerst oder dich ganz vom Schreiben distanzierst.

2) Du setzt dir keine Ziele

Wenn du nur dann schreibst, wenn du gerade Lust dazu hast, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass du niemals mit etwas fertig werden wirst. Denn: Schreiben ist anstrengend. Es ist immer Arbeit, egal wie gern wir sie manchmal auch tun. 

Ein Rückschlag und du wartest vielleicht ein halbes Jahr darauf, dass die Muse zu dir zurückkehrt. In dieser Zeit verlierst du den Bezug zu deinem aktuellen Projekt und irgendwann fragst du dich vielleicht, warum du dir überhaupt jemals die Mühe gemacht hast. 

Also setz die ein paar Ziele, mein Freund. 

Die können ganz unterschiedlich aussehen, zum Beispiel:

  • Schreibe jeden Tag unter der Woche
  • Schreibe am Wochenende insgesamt 5.000 Wörter
  • Beende diese Buch bis Ende des Jahres. 

Mehr zum Thema Zielsetzung findest du in diesem Artikel.

3) Du setzt dir die falschen Ziele

Warte, wie? Ich soll mir Ziele setzen, aber nicht die Falschen? 

Jup. 

Es gibt vieles, was man bei der Zielsetzung falsch machen kann. 

Setzt du dir deine Ziele zu hoch, erzeugst du Stress. Du fällst eventuell in deinem Zeitplan zurück und kannst dich trotz guter Ergebnisse nicht über deine Errungenschaften freuen, weil wie eben nicht gut genug sind.

Aber das ist alles nur in deinem Kopf. Die Chancen stehen gut, dass du sehr wohl gut genug bist. Du hast nur deine Ziele zu hoch gesteckt. 

Aber… Andere schreiben doch auch 2.000 Wörter täglich. Ich schaffe nicht mal die Hälfte… 

Das ist egal. Guck auf deinen eigenen Teller. Andere führen nicht das Leben, das du führst. Sie haben vielleicht den ganzen Tag nichts anderes zu tun als zu schreiben oder können schneller tippen, schneller Sätze formulieren. 

Ganz egal. Das geht dich nichts an. Denn gerade was Kreative Prozesse angeht, sollte man sich immer nur mit sich selbst vergleichen. Ist dir nicht aufgefallen, dass du mittlerweile in einer Stunde 100 Wörter mehr schreiben kannst als noch vor einem Jahr?

Du setzt deine Ziele zu niedrig. Sie erzeugen keinerlei Druck, was dazu führt, dass du vielleicht  einen Nachmittag sinnlos verstreichen lässt, obwohl du hättest schreiben können, weil du wusstest, dass du noch mehr als genug Zeit hast.

Die richtigen Ziele zu setzen ist schwer und erfordert einiges an Experimenten und Geduld. Außerdem solltest du dich ständig frage, ob deine Ziele noch zu dir passen. Unsere Leben befinden sich in ständiger Veränderung; Unsere Ziele sollten das widerspiegeln. 

Um herauszufinden, wie viel du schaffen kannst, ohne dich zu unter- oder überfordern, Tracks für einige Zeit deine Leistungen. Schreib dir auf, wie viel du in einer gewissen Zeit (z.B. 30 Minuten) schreiben kannst. Beziehe in deine Forschung auch die Tageszeit und den Ort, an dem du schreibst, mit ein. 

4) Du hast keine Routine

Zielsetzung und Routine geht nicht zwangsläufig Hand in Hand. Aus der richtigen Zielsetzung eine Routine ergeben, doch das ist nicht immer so. 

Wofür brauchst du eine Routine? Zum einen, damit sich dein Gehirn an den Gedanken gewöhnen kann, regelmäßig zu schreiben. Du machst es dir damit im wahrsten Sinne zur Gewohnheit, bis du gar nicht mehr darüber nachdenken musst, ob du jetzt schreibst oder doch lieber erstmal das Haus putzt. 

Dieser innere Konflikt kostet dich im Endeffekt nur Zeit, Kraft und Nerven. Und egal, wie die Entscheidung ausfällt, du hast hinterher wahrscheinlich ein schlechtes Gewissen, weil du die ein oder andere Sache vernachlässigt hast.

Mit einer Routine fällt all das weg — kein nervenaufreibender Monolog mehr, kein schlechtes Gewissen. Freitag Nachmittag/Montag Morgen/das Wochenende/19Uhr/… ist deine Schreibzeit. Alle anderen Aktivitäten haben dort nichts zu suchen

5) Du plottest nicht

Wenn du nicht weißt, wohin du gehst, trittst du ewig auf derselben Stelle oder irrst umher. Für manche mag das der ideale Schaffensprozess sein, doch die meisten von und brauchen irgendeine Art von Wegweiser oder Karte, um es bis zum Ziel der Reise zu schaffen. 

Wenn du das Plotten noch nie probiert hast, dann solltest du es zumindest einmal versuchen. Erstelle eine Inhaltsangabe für dein Buch, lege das Ende fest oder überlege, was in den nächsten 3-5 Kapitel passieren soll. 

Arbeite vorausschauend. Auf diese Weise musst du nicht immer erst lange überlegen, was du schreiben sollst, sondern kannst mit dem Beginn deiner Schreibzeit auch tatsächlich gleich anfangen zu schreiben. 

Oh, Wunder! 

6) Du plottest zu viel

Ich weiß, ich habe gerade eben erst etwas anderes gesagt. Aber hey! jeder von uns ist anders, denkt anders, versteht gewisse Dinge anders, schreibt anders. 

Wo manche mehr Führung brauchen, brauchen andere weniger davon. Nicht jeder von uns ist ein Plotter

Solltest du also das Gefühl haben, dein Plot engt dich ein und nimmt dir den Platz, dich kreativ zu entfalten, dann ist Plotten vielleicht einfach nichts für dich. Vielleicht hilft dir eine grobe Orientierung mehr als ein detailliert ausgearbeiteter Kapitelplan

Kenne deine Stärken und Schwächen. Experimentiere herum. Finde heraus, was dir mehr liegt: Plotten, oder nicht Plotten? (Oder nur ein bisschen Plotten?)

Um das herauszufinden, probiere doch am besten ein paar Plotmethoden aus, wie etwa die 3-9-27-Plotmethode, das Beat-Sheet von Blake Syder oder die Sanderson-Methode.

7) Du zweifelst an dir

Du zweifelst, weil du glaubst, nicht gut genug zu sein. Und du zweifelst, weil du nicht weißt, ob dein Buch gut genug ist. Du zweifelst so sehr, dass du dir gar nicht mehr sicher bist, ob du überhaupt Autor*in werden willst, ob du schreiben willst. 

Dann verzweifelst da.

Und das hält dich zurück. Du hältst dich selbst zurück. 

Jeder von uns war schon mal an diesem Punkt und wird aller Wahrscheinlichkeit nach auch noch mehrmals dahin zurückkehren. Zweifeln gehört zum Prozess dazu. 

Doch du darfst dich nicht davon unterkriegen lassen. Akzeptiere, dass deine Zweifel dazu gehören, doch gib ihnen keine Macht über dich. 

Schreib trotzdem weiter — in dem Wissen, dass die Welt und deine Worte morgen (oder übermorgen oder nächste Jahr) schon ganz anders aussehen werden. 

Schreib weiter in dem Wissen, dass schlechte Worte besser sind als keine Worte. 

Auch langsamer Fortschritt ist Fortschritt. 

Deine Zweifel sagen nichts über deine Fähigkeiten aus. 

Du glaubst mir nicht? Dann frage einen Bekannten (oder noch besser: einen Unbekannten) nach seiner Meinung über einen Ausschnitt aus deinem Buch.

Online-Foren existieren für genau diesen Zweck. 

Du bist nicht allein.

8) Du schreibst nur für die Meinung Anderer

Leistungsdruck tötet die Muse. Wenn du es allen recht machen willst, wirst du nie ein Buch beenden. Wenn du versuchst, von vorn herein perfekt zu sein, wirst du nie ein Buch beenden. Und wenn du nur für die breite Masse schreibst, um etwas zu produzieren, dass sich möglichst an alle verkaufen lässt, wirst du nie ein Buch beenden. 

Denn das Buch, das jedem gefällt, gibt es nicht.

Merke dir an dieser Stelle eines: Nicht der Applaus ist das Geschenk. Sondern das, was du erschaffst. Du und deine Arbeit, ihr bereichert die Welt. 

Ihr seid die Sonne und ihr werdet scheinen, Tag für Tag. Egal, wie viele Sonnenblumen die Köpfe nach euch recken. Egal, wie viele Wolken ziehen. 

Wenn das Schreiben deine wahre Leidenschaft ist, dann schreibst du um des Schreibens Willen. Dann schreibst du, weil du schreiben musst, weil diese Geschichten in dir brennen, weil dir die Worte und Emotionen den Verstand rauben würden, wenn du sie nicht auf Papier bannst. 

Scheiß auf Veröffentlichungen und die Meinungen von Rezensenten. In erster Linie schreibst du für dich. Der Rest ist schmückendes Beiwerk.

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