Dies ist ein Beitrag von Autor:Unbekannt-Co-Autorin Ana Milena.
Letzten November habe ich meinen ersten Entwurf geschrieben und dabei hat mir meine Erfahrung geholfen, die ich in den vergangenen Jahren beim Schreiben von RPGs gesammelt habe. Was das ist, und welche Aspekte ich dabei besonders hilfreich fand, erkläre ich euch heute.
Was ist eigentlich RPG?
RPG oder auch Role Play Gaming, ist eine Form von gemeinsamen Schreiben, welches angelehnt an dem Prinzip von Pen and Paper funktioniert. Hierbei schreiben mehrere Personen in einem Online Forum gemeinsam eine oder mehrere Geschichten.
Es gibt ein Grundthema oder ein Universum aus einer Buchwelt, das als Grundlage genommen wird, z.B. Zeitreisen, Harry Potter Universum, Die Welt von Tribute von Panem und so weiter. Auf dieser Grundlage wird eine Storyline von den Administratoren des Forums entwickelt, so dass die User einen Einblick bekommen, was aktuell passiert und was in der Vergangenheit geschehen ist.
Um Teil der Geschichte zu werden erstellt man sich einen Charakter, für den man sich in einem Steckbrief dessen Lebensgeschichte ausdenkt. Dieser Charakter tritt dann in Interaktion mit den Charakteren anderer User.
Inwiefern hilft das beim Schreiben?
Es gibt unterschiedliche Aspekte, die hilfreich sind beim Schreiben von einer eigenen Geschichte. Einmal kann man die Charaktere nutzen, es gibt Anregungen durch den Input anderer Leute und sehr viele unterschiedliche Ideen.
Davon abgesehen kann man sich dabei im Schreiben üben. Es ist oftmals viel einfacher auf einen Beitrag von jemand anderes zu reagieren, als sich dazu zu überwinden, an seinem eigenen Entwurf weiter zu schreiben.
Charaktere für das eigene Projekt nutzen
Damit meine ich natürlich nicht, einfach die Charaktere von anderen übernehmen, denn dann würde man diese Charaktere klauen und das ist nicht in Ordnung. Aber die Grundidee eines Charakters lässt sich übernehmen.
Ich habe zum Beispiel einen meiner Charaktere genommen, der aus einer Soldatenfamilie stammt und dementsprechend erzogen wurde und habe ihn in ein ganz anderes Umfeld und ein ganz neues Setting gesetzt. Er hat mit dem Ursprungscharakter nicht mehr viel gemeinsam, abgesehen von dem Aussahen und der Tatsache, dass er aus einer Soldatenfamilie stammt.

Die Eigenschaften und vor allem der Lebenslauf haben sich grundsätzlich gewandelt. Aber dadurch hatte ich eine Vorstellung von meinem Charakter und konnte die Geschichte darum herum planen.
Auch das Verfassen von Steckbriefen lernt man durch das RPG schreiben. Für jeden Charakter muss ich mir überlegen, welche Eigenschaften er hat, woher er stammt, was er in seinem Leben erlebt hat und wie seine Beziehungen zu seiner Familie und seinen Mitmenschen sind.
Anregungen durch Input anderer Leute
Das Schreiben mit anderen Leuten gibt einem auch einen anderen Blickwinkel auf das Schreiben selbst.
Jeder hat einen eigenen Stil, schreibt anders oder drückt sich anders aus. Das kann man für sich nutzen, ähnlich wie beim Lesen fremder Bücher. Man kann sich anschauen, wie die anderen schreiben. Aber man kann auch ähnliche Szenen ausschreiben, wie man sie in seinem Buch haben will, wenn man nicht genau weiß, wie die Charaktere reagieren.
Oder man kann schauen, wie die Charaktere anderer in schwierigen Situationen agieren, was sie sagen, wie sie sich verhalten. Es ist eine sehr gute Quelle der Inspiration.
In einem meiner Projekte wusste ich mal nicht, was ich schreiben sollte, da hatte ich zwei Charaktere aus einem Forum im Kopf und die habe ich dann in abgewandelter Form mit eingebaut. Die Personen, die diese schreiben, habe ich davon erzählt.
Wichtig dabei: Nicht klauen, sondern als Inspiration verwenden.
Plotten
Für jeden Charakter ist es notwendig ein wenig zu plotten. Natürlich nicht im Rahmen wie man es für ein Buch macht, aber insbesondere für die Charakterentwicklung legt man doch die wichtigsten Ereignisse im voraus fest und schaut, was passieren muss, damit der Charakter sich in die Richtung entwickelt, in die es gehen soll. Für die Charaktere in einem Buch gilt dasselbe.
Ideen, die einem selbst nicht gekommen sind
Bei einem Austausch mit anderen Personen kommen einem immer Ideen, die man bisher noch nicht gehabt hat. Oder auf die man selber niemals gekommen wäre.
Es ist ähnlich wie beim Brainstorming. Natürlich macht man das oftmals im Rahmen der Entwicklung einer Story, aber ich habe zum Beispiel gerade erst eine Freundin gefragt, ob es okay für sie ist, wenn ich aus unseren Ideen einen Plot entwickele.
Aber nicht nur neue Ideen können im Gespräch und beim gemeinsamen Schreiben entstehen, sondern man kann herausfinden, ob die eigenen Ideen schlüssig sind. Oder ob da noch Überarbeitungsbedarf besteht.