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Schreibsprints – schreibe schneller, besser, konzentrierter

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Viele Autoren haben das Ziel – oder zumindest den Traum – irgendwann vom Schreiben leben zu können. Um das zu schaffen, braucht es viel Übung, Willenstärke und gute Ideen. Doch insbesondere sollte man dazu in der Lage sein, in regelmäßigen Abständen qualitativ hochwertige Bücher zu produzieren.

Aus diesem Grund suchen Autoren immer weider nach Wegen, schneller mehr zu schreiben.

Eine Methode, die ich seit einigen Monaten anwende und die für mich bisher sehr gut funktionert hat, sind Schreibsprints.

So funktioniert’s

Die Idee dahinter ist simple. Du setzt dir einen Timer auf z.B. 5 Minuten. In diesen 5 Minuten versuchst du, so viele Wörter wie möglich zu schreiben. Du darfst nicht aus Handy schauen, oder an die Wand. Und vorallem darfst du nicht korrigieren, was du geschrieben hast, bis der Timer abgelaufen ist.

Mit ein bisschen Übung solltest du dann auch dazu in der Lage sein, 1) Längere Zeiten lang konzentriert zu schreiben und 2) dir keine Sorgen um Tipp-, Grammatik-, Stil- oder eventuelle Logikfehler zu machen.

Das soll es dir erleichtern, in den Flow zu kommen, den puren Genie-Zustand. Das einzige Ziel ist Output. Nicht Qualität.

Zu Beginn wird es dir vielleicht wie absoluter Müll vorkommen, was du in diesen 5 Minuten geschrieben hast, doch mit der Zeit wirst du hoffentlich feststellen können, dass du dich verbesserst. Und Die Wörter, die du während der Sprints schreibst, werden deine besten sein.

Darum funktionieren Schreibsprints

Schreibsprints geben dir eine feste Zeitspanne, in der du nichts weiter zu tun hast, als zu schreiben. Das erhöht deine Konzentration und hilft dir, dich in den Flow-Zustand zu versetzen.

Indem du es dir zum Ziel machst, in dieser kurzen Zeit so viel wie möglich zu schreiben, schreibst du automatisch mehr. Denn du wartest nicht länger auf die Muse. Du nimmst es selbst in die Hand.

Bessere Vergleichbarkeit. Indem du dir deine Zeiten notiert und die entsprechende Anzahl von Wörtern, kannst du deine Sprints einfacher miteinander vergleichen. Du siehst also genau, wann du einen schlechten Tag hattest. Und, wenn du langfristig dran bleibst, kannst du beobachten wie du schneller wirst. In zwei Monaten könntest du in 20 Minuten bereits 100 Wörter mehr schaffen, als du es jetzt tust.

Tipps für Konzentration in den Sprints

All das funktioniert natürlich nur, wenn du es schaffst, während der Sprints konzentriert bei der Sache zu bleiben. Du wirst dich nicht verbessern, wenn mitten in einem Sprint Pause machst, um mal kurz Instagram zu checken oder ein Loch in die Wand zu starren.

  1. Schaffe eine ablenkungsfreie Zone. Stelle dein Handy auf Lautlos und platziere es außer Reichweite. Stell dir was zu Trinken auf den Tisch und geh vorher aufs Klo, damit während des Sprints nicht noch mal ausstehen musst. Finde einen Ort, der dich nicht an die Wäsche, offene Rechnungen oder das Essen denken musst.
  2. Verzichte auf Korrekturen während des Sprints. Der Sprint ist nur zum Schreiben da. Output. Du willst so viel wie möglich niederschreiben. Da wäre es absolut kontraproduktiv, jeden zweiten Satz zu überdenken und sofort zu überarbeiten. Das betrifft übrigens auch Tippfehler und Stilsachen.
  3. Fang klein an. Es ist keine gute Idee, sofort mit 30-Minuten-Sprints zu beginnen. Die Konzentration ist ein Muskel, der trainiert werden muss. Steckst du dir dein Ziel zu hoch, wirst du bald merken, dass du die Sprints nicht durchhalten kannst. Fange stattdessen mit 5 oder 10 Minuten an und steigere dich in 5-Minuten-Schritten, wenn du dich sicher fühlst.

Ich weiß, ich weiß. Klingt hart.

Ich muss auch zugeben, dass ich 2) selbst noch nicht gemeistert habe. Es braucht Übung, den inneren Perfektionisten zu überwinden und zu akzeptieren, dass niemand diesen ersten Entwurf je lesen wird.

Der erste Entwurf ist für dich.

Sobald der Sprint vorbei ist, kannst du dann zurückgehen und deine neuen Passagen überarbeiten, wenn du das brauchst. Meine Erfahrung sagt jedoch, dass es besser ist, damit zu warten, bis du mit der ersten Fassung durch bist. Denn es besteht immer die Wahrscheinlichkeit, dass du diese Szene am Ende stark überarbeiten, teilweise vielleicht sogar streichen musst. Da lohnt es sich nicht, jetzt schon so viel Energie in sie zu investieren.

Die Idee der Sprints stammt aus dem Buch „5000 words per hour“ von Chris Fox. Ein wirklich guter Ratgeber zum Thema Schneller Mehr Schreiben, den ich dir nur ans Herz legen kann (aber leider bisher nur auf englisch).

Tipps für Pausen zwischen Sprints

Finde heraus, wie lang deine ideale Pause sein sollte. Schon mal von der Pomodoro-Technik gehört? Die Idee dahinter ist, dass man 25 Minuten lang arbeitet und dann 5 Minuten Pause macht. Nach 4 solcher Durchgänge hat man dann eine große Pause von 30 Minuten, bevor sich das Ganze wiederholt.

Diese Idee eignet sich prinzipiell sehr gut für Schreibsprints. Doch für den Anfang sind 25-Minuten-Sprints noch etwas zu lang und für manche (so wie mich) sind 5 Minuten Pause nicht ausreichend. Experimentiere als ein bisschen herum, bis du einen für dich günstigen Rhythmus gefunden hast.

Setze dir auch für deine Pausen einen Timer. Auf diese Weise bleibst du im Zeitrahmen und vermeidest Prokratination. Andernfalls kann es schnell mal passieren, dass du die Zeit vergisst und plötzlich ist eine Stunde vergangen, in der du hättest schreiben können.

Mache aktive Pausen. Während des Schreibens sitzt du, und strengst nur dein Hirn an. Während deiner Pausen solltest du daher genau umgekehrt verfahren.

Gönn deinem Hirn Ruhe und deinem Körper ein wenig Bewegung. Du könntest z.B. neue Snacks holen, eine Bad-Pause machen oder schon mal die Wäsche in den Trockner schmeißen. 5 Minuten Social Media sind dagegen keine gute Idee, denn das ist für deinen Kopf noch immer Arbeit, lenkt dich stark ab und gibt dir keine Chance, darüber nachzudenken, was du als nächstes schreiben willst.

Du willst mehr darüber erfahren, wie man schneller und besser schreibt? Dann könnte dir auch dieser Artikel gefallen: Schaffst du 5.000 Wörter pro Stunde?.

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